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Nachweis der Orientalischen Hornisse

Siebert, Ina [Ina Siebert2], Schulemann-Maier, Gaby [Gaby Schulemann-Maier] - 27. Sep 2024, 08:45
Deutschland ist um eine wärmeliebende Art reicher. Auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker wurde kürzlich der fotodokumentierte Erstnachweis einer → Orientalischen Hornisse (Vespa orientalis) erbracht. Zunächst hat die Entdeckerin das Tier als → Asiatische Hornisse (Vespa velutina) gemeldet. Mit Hilfe einer Bestimmungs-App ordnete sie das Insekt, das in einem Mannheimer Garten in Gesellschaft anderer Hornissen aufgetaucht war, dieser Art zu.
Originalbild des fotografischen Erstnachweises der Orientalischen Hornisse für Deutschland auf NABU-naturgucker.de
Originalbild des fotografischen Erstnachweises der Orientalischen Hornisse für Deutschland auf NABU-naturgucker.de
Da die Beobachtung mit einem Bild veröffentlicht worden war, reagierte die NABU|naturgucker-Community schnell mit Hinweisen zur korrekten Bestimmung und einigem Erstaunen: Bisher lagen für Deutschland noch keine belegten Funde der Orientalischen Hornisse vor. Heimisch ist sie von Südost-Europa und Nordafrika über den Nahen und Mittleren Osten bis an den Rand des Himalaya.
Im Jahr 2021 entdeckten Entomologen ein neues Vorkommen in Marseille, das auf Einschleppung zurückgeführt wird. Ob das von der deutschen Naturbeobachterin entdeckte Individuum eingeschleppt wurde oder selbst eingewandert ist, lässt sich derzeit nicht sagen. Auch das Geschlecht des Tieres ist nicht eindeutig identifizierbar. Befruchtete Königinnen wären in der Lage, einen Staat zu gründen und sich hier zu vermehren.
Welche Auswirkungen eine Etablierung der Orientalischen Hornisse auf hiesige Ökosysteme hätte, wird sich nur durch Beobachtung und Forschung beschreiben lassen. Gebietsfremde Arten stellen für die Wissenschaft Nadeln im ökologischen Heuhaufen dar – sie sind mit der gegebenen personellen Kapazität nicht gezielt beobachtbar. Der Zufallsfund der Orientalischen Hornisse ist unter der Voraussetzung einer stetigen Aktivität zehntausender ehrenamtlich engagierter Naturbeobachter*innen gelungen. Er zeigt, wie wichtig Citizen Science für ein flächendeckendes Monitoring unserer Artenvielfalt und ihrer dynamischen Veränderungen ist.

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