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Bierschnegel gesucht! – Mitmachaktion gestartet
Schulemann-Maier, Gaby [Gaby Schulemann-Maier] - 8. Mär 2024, 08:15
Fast nur im Schutze der Dunkelheit sind vielerorts Schnecken auf leisen schleimigen Sohlen unterwegs, darunter der Bierschnegel (Limacus flavus). Er wird nur selten beobachtet und gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht. Doch es wird vermutet, dass es bisher unentdeckte Bestände dieser heimlich lebenden Nacktschneckenart gibt – und da kommt ihr ins Spiel: Haltet Ausschau nach den kleinen „Schleimern“, dokumentiert eure Sichtungen auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker und helft so dabei, die Lücken auf der Fundkarte zu füllen! Das geht ganz einfach mit der eigens für das Projekt bereitgestellten → Aktionsseite, und das sogar ohne vorherige Registrierung beim Meldeportal.

Bierschnegel (Limacus flavus)
(c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de
(c) Rolf Jantz/NABU-naturgucker.de
Bierschnegelfunde melden
Das Besondere an der neuen Citizen-Science-Aktion von NABU und NABU|naturgucker ist, dass die Beobachtungsdaten direkt dem Artenschutz zugutekommen. Als Kooperationspartner steht uns das Rote-Liste-Zentrum zur Seite. Dorthin werden alle Funddaten, zu denen es Belegbilder gibt, weitergegeben. Nach einer Sichtung und Prüfung der Daten fließen sie in die neue Rote Liste der Binnenmollusken Deutschlands ein. Weil es dabei gewissermaßen um eine „offizielle“ Liste geht, können Beobachtungsdaten ohne Belegbilder nicht berücksichtigt werden. Für euch heißt das: Falls ihr Bierschnegel findet, macht unbedingt Fotos und ladet sie zusammen mit den Beobachtungsdaten hoch.

Bierschnegel (Limacus flavus)
(c) Nele Pohl/NABU-naturgucker.de
(c) Nele Pohl/NABU-naturgucker.de
Bierschnegel entdecken
Diese Schnecken kommen nach bisherigen Kenntnisstand überwiegend im Siedlungsbereich vor, insbesondere in feuchten Kellern, Schächten oder an unverfugten Mauern. Solche feuchten und kühlen Orte werden aufgrund von Modernisierungen leider zusehends seltener.
Gut 10 cm lang werden die gelblich-grünen oder orangefarbenen bis bräunlichen Nacktschnecken. Auf dem Rücken zeigen sie mittig einen senkrechten Streifen sowie ein Fleckenmuster, das mal mehr und mal weniger kontrastreich ausfällt. Blaugrau sind die Fühler gefärbt, und die Kriechsohle ist weiß. Charakteristisch ist der gelbe Körperschleim, der Sohlenschleim ist hingegen farblos.
Gut 10 cm lang werden die gelblich-grünen oder orangefarbenen bis bräunlichen Nacktschnecken. Auf dem Rücken zeigen sie mittig einen senkrechten Streifen sowie ein Fleckenmuster, das mal mehr und mal weniger kontrastreich ausfällt. Blaugrau sind die Fühler gefärbt, und die Kriechsohle ist weiß. Charakteristisch ist der gelbe Körperschleim, der Sohlenschleim ist hingegen farblos.

Bierschnegel (Limacus flavus)
(c) Antje Glaser/NABU-naturgucker.de
(c) Antje Glaser/NABU-naturgucker.de
Wie bei vielen weiteren Vertretern der Familie der Schnegel (Limacidae) befindet sich das Atemloch der Bierschnegel vom Kopf aus betrachtet deutlich hinter der Mitte des Mantelschildes, und das auf der rechten Seite des Körpers. Nacktschnecken anderer Familien, darunter die Wegschnecken (Arion), haben ihr Atemloch dagegen vor der Mitte des Mantelschildes.
Vor allem zwischen 23 Uhr und 3 Uhr sind Bierschnegel aktiv. Dann gehen sie auf die Suche nach Nahrung, sie fressen Schimmel, Flechten und Algen. In feuchten Kellern haben sie aber auch gegen eingelagerte Kartoffeln als Nahrungsquelle nichts einzuwenden. Ihr Name rührt daher, dass sie von Biergeruch angezogen werden. Als Beobachtungshelfer empfehlen wir eine Taschenlampe und natürlich eine Kamera, damit die Sichtungen fotografisch belegt werden können.
Vor allem zwischen 23 Uhr und 3 Uhr sind Bierschnegel aktiv. Dann gehen sie auf die Suche nach Nahrung, sie fressen Schimmel, Flechten und Algen. In feuchten Kellern haben sie aber auch gegen eingelagerte Kartoffeln als Nahrungsquelle nichts einzuwenden. Ihr Name rührt daher, dass sie von Biergeruch angezogen werden. Als Beobachtungshelfer empfehlen wir eine Taschenlampe und natürlich eine Kamera, damit die Sichtungen fotografisch belegt werden können.

Position des Atemlochs: Bierschnegel (c) Peter O’Connor aka anemoneprojectors,
Wegschnecke (c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de
Wegschnecke (c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de
Mehr Informationen zum Projekt und über den Bierschnegel findet ihr → hier. Auf der → Aktionsseite gibt es ein Artporträt des Bierschnegels sowie einiger Verwechslungsarten. Das Porträt des Bierschnegels auf dem → Meldeportal von NABU|naturgucker bietet ebenfalls einige Infos über diese Schnecken.
Und wie bei all unseren Mitmachprojekten gilt: Selbstverständlich sind Beobachtungsdaten, die anderen Arten betreffen, auf dem Meldeportal ebenfalls immer willkommen.
Und wie bei all unseren Mitmachprojekten gilt: Selbstverständlich sind Beobachtungsdaten, die anderen Arten betreffen, auf dem Meldeportal ebenfalls immer willkommen.
In die Welt der Schnecken und anderer Weichtiere eintauchen
Ihr findet den Bierschnegel und andere Schnecken so spannend, dass ihr gern mehr über diese Tiergruppe lernen möchtet? Dann ist unser kostenloses → Lernangebot Mollusken genau das Richtige für euch. Estée Bouchud vom Naturhistorischen Museum Bern führt euch ein in die anatomischen Besonderheiten, die Fortpflanzungsstrategien und Überlebenstricks der Weichtiere an Land und im Wasser. Es gibt nicht nur viel über Schnecken zu lernen, sondern auch über Muscheln und Tintenfische, die ebenfalls zu den Mollusken gehören.